Winfried Baumann

DER KLANG DER FUGE

KARL BRÖGER TUNNEL / Nürnberg

Winfried Baumann

DER KLANG DER FUGE

KARL BRÖGER TUNNEL / Nürnberg

DER
KLANG
DER FUGE

Aleatorische Komposition mit drei Doppelfugen

Durch verschiedene bauliche Veränderungen haben sich im südlichen Bereich des Karl-Bröger-Tunnels, an drei sich gegenüber liegenden Stellen Abrisse ergeben. Diese haben zu Schadstellen und Absprengungen an den Wandfliesen geführt. Verschiedene Experimente und Versuchsanordnungen im Tunnel haben so zu einer Komposition geführt, deren zentraler Bestandteil die drei Doppelfugen im südlichen Ausgangsbereich des Tunnels sind. Durch das Ersetzen der schadhaften und fehlenden Wandfliesen  mit schwarzen Fliesen entsteht ein Wandbild gleich einer abstrakten Notenschrift. Eine Zufallskomposition deren Form offen ist, die sich auch in Zukunft weiter entwickeln und verändern wird. Die statischen Bewegungen in diesem Bereich können gemindert, aber nicht ausgeschlossen werden. Die Veränderungen werden einen dynamischen Verlauf nehmen und somit wird sich auch die Komposition verändern und zu immer wieder neuen Interpretationen führen.

Demnächst

Einspielung 06

Volker Blumenthaler
  – Horn,
  – Blaue Fuge, 221023
  – Sonntag 22. Oktober 2023, 11 Uhr

Aktuell

Einspielung 05

 Wilfried Krüger
  – Horn, 
  – Rote Fuge, 230723
  – Sonntag 23. Juli 2023, 11 Uhr

Einspielung 04

Lilo Kraus u. Chris Schmitt
– Harfe u. Bluesharp,
– Gelbe Fuge 230423
– Sonntag 23. April 2023, 11 Uhr

Einspielung 03

Helmut Kirsch
– Gitarre, Blaue Fuge 290522
– Sonntag 29. Mai 2022, 11 Uhr

Einspielung 02

Norbert Nagel
– Klarinette und Saxophon, Rote Fuge 260921 
– Sonntag 26. September 2021, 11 Uhr

Einspielung 01

Reiner Marquart 
– Marimbaphon, Gelbe Fuge 150821
– Sonntag 15. August 2021, 11 Uhr

Archiv

… coming soon

EXTENSION 97

Brunnenblock, Bodenskulptur und Verbindungsband 

EXTENSION / 97 ist ein künstlerisches Gesamtkonzept für die Brunnenanlage am Willy-Prölß Platz unter Einbeziehung des Karl-Bröger Tunnels in Nürnberg

Begleitung – Verbindung – Erweiterung
Durchdringung – Ausdehnung

Der Entwurf EXTENSION / 97 besteht aus drei wesentlichen Teilen

Der Brunnenblock hat einen quadratischen Grundriss (400×400 cm) und ist aus grünlichen Granit gearbeitet. An seiner höchsten Stelle hat er eine Höhe von 130 cm und ist nach Norden hin zur Tunnelöffnung abgeschrägt (70 cm). Auf dieser Schräge aus Edelstahl gearbeitet. fließt das Wasser kaskadenartig ab ( Realisierung 1999-2000 ).

Die Bodenskulptur vor dem nördl. Eingang des Tunnels an der Sandstraße hat ebenfalls einen quadratischen Grundriss (200 x 200 cm) und ist aus gleichem Material gearbeitet wie der Brunnenblock.

 

Die Platte empfängt und verabschiedet. Sie ist Ausgangspunkt und Zielpunkt zugleich (das gleiche gilt auch für den Brunnenblock). 

Das weiße Verbindungsband aus Granit ist das verbindende Element (Länge 115 m) und führt durch den Karl-Bröger Tunnel hindurch, verbindet den Brunnenblock vor dem südl. Eingang des Tunnels mit der Bodenskulptur vor dem nördl. Eingang des Tunnels. Das Band führt in den Tunnel hinein und das Band führt aus dem Tunnel heraus und ist somit das begleitende- und das verbindende Element .

TROPF
STEIN

Stalaktiten,Stalagmiten und andere Versinterungen

Die Decke des Tunnels bleibt unverändert in ihrem schrundigen, ihrem Alter entsprechenden Zustand. Ein Verweis  auf die japanische Wabi-Sabi Kultur und die Akzeptanz der Unvollkommenheit; nichts bleibt, nichts ist perfekt, nichts ist abgeschlossen.

Die Einfachheit und die Wertschätzung der Unvollkommenheit stehen im Zentrum des Entwurfes

Regenwasser ist durch Fugen und Risse in die Betondecke des Tunnels eingedrungen und hat den Kalk gelöst. Das Wasser tritt an der Unterseite der Decke als Kalziumkarbonat wieder aus und der Kalk lagert sich ringförmig in Form von Stalaktiten ab. Die Spitze des Stalaktiten ist auf mehreren Zentimetern hohl. An diesen Rändern wachsen die Tropfen.  Eine große Anzahl solcher Gebilde hängen von der Decke des Tunnels. Am Boden wachsen die rundlichen Gegenstücke dazu.

Im alten Bodenbelag des Tunnels haben sich unter den Stalaktiten emporwachsende Ablagerungen gebildet. Diese sind fotografisch erfasst und dokumentiert. Da sie beim Ausbau großteils zerstört wurden sind nun an gleicher Stelle Rekonstruktionen aus Kalkstein im neuen Bodenbelag eingebaut.

TUNNEL EINGÄNGE

Kennzeichnung und Markierung der Verkehrswege

Kennzeichnung der Fußgängerwege auf der Ostseite des Karl-Bröger-Tunnels

Kennzeichnung der des Fahrradweges auf der Westseite des  Karl-Bröger-Tunnels

Die Kennzeichnung der Fuß- und Radwege  wird in den Eingangsbereichen des Tunnels durch unterschiedlich gestalteten Wandtafeln markiert. Silhouettenhafte Zeichnungen kennzeichnen die jeweiligen Bereiche für Fußgänger und Radfahrer. Wegen der unterschiedlichen Durchgangshöhe in den Öffnungsbereichen wechseln die Tafeln in Größe und Format. Zusätzlich unterstützen Bodenmarkierungen in Form von Piktogrammen eine  sichere Verkehrsführung.

EXTENSION 97 / 19

1997
Wettbewerb, künstlerische Gestaltung  Willy-Prölß-Platz unter Einbeziehung des Karl-Bröger-Tunnels

2000
Extension-97. Erster Bauabschnitt am Willy-Prölß-Platz. Errichtung des Brunnenblocks für Extension 97

2018
Wiederaufnahme des Projektes Extension 97 und konzeptionelle Überarbeitung der Tunnelgestaltung

2019
Fertigstellung Extension 97 mit Verbindungsband und Bodenskulptur. 
Umsetzung des neuen Gesamtkonzeptes Extension 97/19.
– Der Klang der Fuge 
– Tropfstein 
– Tunneleingänge

2021
Start der Musikreihe DER KLANG DER FUGE, im Rahmen des Ausstellungsprojektes Symposion Urbanum das vom Planungs- und Baureferat der Stadt Nürnberg sowie von der Kunsthalle Nürnberg und dem Neuen Museum Nürnberg ausgerichtet wird.

Entwurf und Realisierung:
Winfried Baumann 

 

Extension 97/19

Ein Projekt von

Winfried Baumann