Winfried Baumann
DER KLANG DER FUGE
KARL BRÖGER TUNNEL / Nürnberg
Winfried Baumann
DER KLANG DER FUGE
KARL BRÖGER TUNNEL / Nürnberg
DER
KLANG
DER FUGE
Winfried Baumann
Aleatorische Komposition mit drei Doppelfugen
Durch verschiedene bauliche Veränderungen haben sich im südlichen Bereich des Karl-Bröger-Tunnels, an drei sich gegenüber liegenden Stellen Abrisse ergeben. Diese haben zu Schadstellen und Absprengungen an den Wandfliesen geführt. Verschiedene Experimente und Versuchsanordnungen im Tunnel haben so zu einer Komposition geführt, deren zentraler Bestandteil die drei Doppelfugen im südlichen Ausgangsbereich des Tunnels sind. Durch das Ersetzen der schadhaften und fehlenden Wandfliesen mit schwarzen Fliesen entsteht ein Wandbild gleich einer abstrakten Notenschrift. Eine Zufallskomposition deren Form offen ist, die sich auch in Zukunft weiter entwickeln und verändern wird. Die statischen Bewegungen in diesem Bereich können gemindert, aber nicht ausgeschlossen werden. Die Veränderungen werden einen dynamischen Verlauf nehmen und somit wird sich auch die Komposition verändern und zu immer wieder neuen Interpretationen führen.
Einspielungen
Die musikalischen Einspielungen finden im Rahmen des Ausstellungsprojektes Symposion Urbanum Nürnberg statt, das vom Planungs- und Baureferat der Stadt Nürnberg ausgerichtet wird.
Einspielung 08
Radoslaw Szarek
– Marimbaphon und Schlagwerk
– Rote Fuge 230624
– Sonntag 23. Juni 2024, 11 Uhr
Einspielung 07
Oksana Reiter Martyniuk
– Akkordeon
– Gelbe Fuge 210424
– Sonntag 21. April 2024, 11 Uhr
Einspielung 06
Volker Blumenthaler
– Harmonic Tales für Windgong
– Blaue Fuge 221023
– Sonntag 22. Oktober 2023, 11 Uhr
Einspielung 05
Wilfried Krüger
– Horn,
– Rote Fuge, 230723
– Sonntag 23. Juli 2023, 11 Uhr
Einspielung 04
Lilo Kraus u. Chris Schmitt
– Harfe u. Bluesharp,
– Gelbe Fuge 230423
– Sonntag 23. April 2023, 11 Uhr
Einspielung 02
Norbert Nagel
– Klarinette und Saxophon, Rote Fuge 260921
– Sonntag 26. September 2021, 11 Uhr
Einspielung 01
Reiner Marquart
– Marimbaphon, Gelbe Fuge 150821
– Sonntag 15. August 2021, 11 Uhr
Archiv
… coming soon
EXTENSION 97
Brunnenblock, Bodenskulptur und Verbindungsband
EXTENSION / 97 ist ein künstlerisches Gesamtkonzept für die Brunnenanlage am Willy-Prölß Platz unter Einbeziehung des Karl-Bröger Tunnels in Nürnberg
Begleitung – Verbindung – Erweiterung
Durchdringung – Ausdehnung
Der Entwurf EXTENSION / 97 besteht aus drei wesentlichen Teilen
Der Brunnenblock hat einen quadratischen Grundriss (400×400 cm) und ist aus grünlichen Granit gearbeitet. An seiner höchsten Stelle hat er eine Höhe von 130 cm und ist nach Norden hin zur Tunnelöffnung abgeschrägt (70 cm). Auf dieser Schräge aus Edelstahl gearbeitet. fließt das Wasser kaskadenartig ab ( Realisierung 1999-2000 ).
Die Bodenskulptur vor dem nördl. Eingang des Tunnels an der Sandstraße hat ebenfalls einen quadratischen Grundriss (200 x 200 cm) und ist aus gleichem Material gearbeitet wie der Brunnenblock.
Die Platte empfängt und verabschiedet. Sie ist Ausgangspunkt und Zielpunkt zugleich (das gleiche gilt auch für den Brunnenblock).
Das weiße Verbindungsband aus Granit ist das verbindende Element (Länge 115 m) und führt durch den Karl-Bröger Tunnel hindurch, verbindet den Brunnenblock vor dem südl. Eingang des Tunnels mit der Bodenskulptur vor dem nördl. Eingang des Tunnels. Das Band führt in den Tunnel hinein und das Band führt aus dem Tunnel heraus und ist somit das begleitende- und das verbindende Element .
TROPF
STEIN
Stalaktiten,Stalagmiten und andere Versinterungen
Die Decke des Tunnels bleibt unverändert in ihrem schrundigen, ihrem Alter entsprechenden Zustand. Ein Verweis auf die japanische Wabi-Sabi Kultur und die Akzeptanz der Unvollkommenheit; nichts bleibt, nichts ist perfekt, nichts ist abgeschlossen.
Die Einfachheit und die Wertschätzung der Unvollkommenheit stehen im Zentrum des Entwurfes
Regenwasser ist durch Fugen und Risse in die Betondecke des Tunnels eingedrungen und hat den Kalk gelöst. Das Wasser tritt an der Unterseite der Decke als Kalziumkarbonat wieder aus und der Kalk lagert sich ringförmig in Form von Stalaktiten ab. Die Spitze des Stalaktiten ist auf mehreren Zentimetern hohl. An diesen Rändern wachsen die Tropfen. Eine große Anzahl solcher Gebilde hängen von der Decke des Tunnels. Am Boden wachsen die rundlichen Gegenstücke dazu.
Im alten Bodenbelag des Tunnels haben sich unter den Stalaktiten emporwachsende Ablagerungen gebildet. Diese sind fotografisch erfasst und dokumentiert. Da sie beim Ausbau großteils zerstört wurden sind nun an gleicher Stelle Rekonstruktionen aus Kalkstein im neuen Bodenbelag eingebaut.
TUNNEL EINGÄNGE
Kennzeichnung und Markierung der Verkehrswege
Kennzeichnung der Fußgängerwege auf der Ostseite des Karl-Bröger-Tunnels
Kennzeichnung der des Fahrradweges auf der Westseite des Karl-Bröger-Tunnels
Die Kennzeichnung der Fuß- und Radwege wird in den Eingangsbereichen des Tunnels durch unterschiedlich gestalteten Wandtafeln markiert. Silhouettenhafte Zeichnungen kennzeichnen die jeweiligen Bereiche für Fußgänger und Radfahrer. Wegen der unterschiedlichen Durchgangshöhe in den Öffnungsbereichen wechseln die Tafeln in Größe und Format. Zusätzlich unterstützen Bodenmarkierungen in Form von Piktogrammen eine sichere Verkehrsführung.
EXTENSION 97 / 19
1997
Wettbewerb, künstlerische Gestaltung Willy-Prölß-Platz unter Einbeziehung des Karl-Bröger-Tunnels
2000
Extension-97. Erster Bauabschnitt am Willy-Prölß-Platz. Errichtung des Brunnenblocks für Extension 97
2018
Wiederaufnahme des Projektes Extension 97 und konzeptionelle Überarbeitung der Tunnelgestaltung
2019
Fertigstellung Extension 97 mit Verbindungsband und Bodenskulptur.
Umsetzung des neuen Gesamtkonzeptes Extension 97/19.
– Der Klang der Fuge
– Tropfstein
– Tunneleingänge
2021
Start der Musikreihe DER KLANG DER FUGE, im Rahmen des Ausstellungsprojektes Symposion Urbanum das vom Planungs- und Baureferat der Stadt Nürnberg sowie von der Kunsthalle Nürnberg und dem Neuen Museum Nürnberg ausgerichtet wird.
Entwurf und Realisierung:
Winfried Baumann